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Milliardenverluste

■ Osteuropäische Länder beziffern Handelseinbrüche MIT DER EINHEIT AUF DU UND DU

Prag/Warschau/Belgrad (adn) —Auf rund eine Milliarde Dollar werden in Prag die Ausfälle geschätzt, die der tschechoslowakischen Wirtschaft infolge der deutschen Einheit erwachsen, da damit traditionelle Wirtschaftsbeziehungen unterbrochen wurden. Der jugoslawischen Wirtschaft sind Zeitungsangaben zufolge durch die deutsche Vereinigung bisher Verluste von 100 Millionen Dollar entstanden.

Polen will bei den gegenwärtig in Warschau stattfindenden Wirtschaftsgeprächen mit Deutschland auch über einen Ausgleich für die infolge der Währungs- und Wirtschaftsunion erlittenen Verluste verhandeln.

Wie die polnische 'Gazeta Wyborcza‘ am Dienstag berichtet, stützt sich Warschau dabei auf eine sogenannte Vertrauensklausel im Vertrag über die Einführung der Währungsunion, derzufolge den RGW-Ländern aus der wirtschaftlichen und monetären Vereinigung Deutschlands keine Nachteile erwachsen dürfen. Dennoch habe die damalige DDR ihre Einfuhren gedrosselt und die Exporte in den Osten erhöht.

Die auch für Polen ungünstige administrative Festsetzung des Wechselverhältnisses von 2,34 DM für einen Rubel könne Warschau bis zum Jahresende Verluste in Höhe von 500 Millionen Rubel bringen. Gegenwärtig würden die Ausfälle bereits 400 Millionen Rubel betragen.

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