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Milliardenkredit für Argentinien

■ Weltbank will 1,25 Milliarden Dollar zahlen, wenn Argentinien umfangreiche Reformen einleitet

Berlin (dpa/vwd) - Argentinien und die Weltbank haben sich auf ein Kreditpaket von 1,25 Milliarden Dollar geeinigt, mit dem unter anderem Reformen des Bankenwesens und des Handelssystems gefördert werden sollen. Weltbankpräsident Conable und der argentinische Finanzminister Juan Sourrouille gaben die Vereinbarung am Sonntag in Berlin bekannt. Argentinien verpflichtet sich unter anderem, die Inflation von derzeit mehr als 30 Prozent im Monat zu verringern, Staatsausgaben zu senken und die zu teuren öffentlichen Unternehmen zu reformieren. Das Kreditpaket, das noch vom Exekutivdirektorium der Weltbank genehmigt werden muß, sieht zwei rasch auszahlbare strukturelle Sektorkredite von 400 Millionen Dollar zur Reform für das Bankensystem und von 300 Millionen Dollar für den Handelsbereich vor. Dazu kommen zwei traditionelle Weltbankkredite von 300 Millionen Dollar zum Bau von preisgünstigen Wohnungen und von 250 Millionen Dollar zur Verbesserung der Stromversorgung. Die Auszahlung der Sektorkredite in jeweils zwei Tranchen ist an die Bedingung geknüpft, daß Argentinien die in einem umfangreichen Reformpapier niedergelegten Anpassungsmaßnahmen einhält.

Conable und Sourrouille widersprachen Interpretationen, daß die wirtschaftspolitischen Auflagen dieses Kreditpaketes eigentlich eher Sache des Internationalen Währungsfonds (IWF) seien. Conable sagte, Strukturreformen seien Aufgabe der Weltbank. Nach den Worten Sourrouilles betrachtet der IWF das Programm mit der Weltbank als einen wesentlichen Anfang für Verhandlungen auch über einen IWF -Beistandskredit. Der IWF prüft noch ein entsprechendes Abkommen für Argentinien von bis zu 1,2 Milliarden Dollar.

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