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Milde für Pepperkörner

■ Staatsanwalt beantragt Bewährung für Paar, das 33 Jahre für die Stasi spitzelte

Berlin (AP) – Für das geständige Spitzelpaar „Pepperkorn I“ und „Pepperkorn II“ hat die Staatsanwaltschaft vor dem Berliner Kammergericht gestern Bewährungsstrafen von zwei Jahren beziehungsweise einem Jahr und neun Monaten gefordert. Der Angeklagte Peter Heilmann soll außerdem 20.000 Mark, seine Frau Gertraude 15.000 Mark Geldbuße zahlen. 33 Jahre lang hätten die heute 76 und 69 Jahre alten Journalisten für die DDR-Staatssicherheit in West-Berlin Politiker, Künstler, Wissenschaftler und Kirchenkreise ausspioniert, erklärte Staatsanwalt Günter Neifer.

Als Leiter der Evangelischen Akademie habe Heilmann eine Menge persönlicher Daten von Förderern, Dozenten und Gästen weitergegeben sowie über die Kontakte der Kirchenvertreter nach Ost-Berlin berichtet. Die Zusammenarbeit mit der Stasi sei von „bedingungsloser Einsatzbereitschaft“ geprägt gewesen, sagte Neifer. Dabei hätten die beide alle Bereiche, in den denen sie tätig waren, „umfassend abgeschöpft“.

Sie hätten zwar „keine tatsächlichen Staatsgeheimnisse“ verraten, auch sei kein Schaden festgestellt worden, erklärte Neifer. Dennoch hätten sie „hochsensible Materialien“ weitergegeben.

Für geheimdienstliche Agententätigkeit sieht das Gesetz bis zu fünf Jahre Haft vor. Sein Plädoyer für ein geringeres Strafmaß begründete der Staatsanwalt unter anderem damit, daß seit der Tat zehn Jahre verstrichen seien und allein das Ermittlungsverfahren fünf Jahre gedauert habe.

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