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Kommentar (siehe S. 22)Milchmädchenrechnung

■ Wahlkampf mit Stadtwerken

Etwa 40 Millionen Mark pro Jahr wird Bremen von den Stadtwerken bekommen. So lauten die Prognosen, die Finanzsentor Hartmut Perschau (CDU) vorliegen. Im Jahr 2007 hätte Bremen die 350 Millionen Mark, die Perschau jetzt mit einem Verkauf weiterer Stadtwerke-Anteile erzielen will, also wieder in der Kasse, ohne sich vom Tafelsilber trennen zu müssen.

Doch Perschau ist ganz offensichtlich nur auf den schnellen politischen Sanierungs-Erfolg aus. Dafür läßt er sich sogar von der Industrie instrumentalisieren. Stadtwerke-Chef Gerhard Jochum ist in diesem Spielchen der knallharte Manager. Je weniger Anteile die Stadt hält, umso weniger reden ihm Politiker ins Geschäft. Die PreAG könnte über ihre größere Beteiligung mehr Strom verscheuern. Daß ein Finanzsenator darauf hereinfällt, beweist, daß der alte Offizier Perschau von seinem Job nichts versteht – wohl aber vom Wahlkampf. Dabei steht ihm seine eigene Partei in nichts nach. Genausowenig wie der großkoalitionstreue SPD-Fraktions-Chef Christian Weber in der letzten Bürgerschaftsdebatte.

Bleibt als Rettungsanker nur noch Tine Wischer (SPD). Die Umweltsenatorin sitzt im Stadtwerke-Aufsichtsrat und muß jetzt ein Machtwort gegen die kurzsichtigen Absichten Perschaus sprechen. Um den Verkauf Bremens bester Milchkuh zu stoppen. Und um weiter Spielraum in der Energiepolitik zu haben. Jens Tittmann

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