: „Miese“ Westfirmen
■ Preiswächter: Kein Machtmißbrauch / Ministerin widerspricht
Berlin (taz) - In keinem einzigen Fall habe sein Amt einen Beleg für Machtmißbrauch durch Westkonzerne gefunden, erklärte der Chef des Amtes für Wettbewerbsschutz, Reinhold Wutzke, in einem Interview mit der taz. Die weitgehende Belieferung von DDR-Geschäften mit Westwaren sei der „Unterwürfigkeit“ von Beschäftigten im Handel geschuldet, die sich bei ihren neuen westlichen Brötchengebern anbiedern wollten. Zahlreiche Verfahren seien aber wegen überhöhter Preise eingeleitet worden. Da macht es sich DDR -Handelsministerin Sybille Reider (SPD) leichter: Sie warf den Westketten „miese“ Geschäftspraktiken vor, ohne eigene Fehler einzuräumen. Gegenüber dem Monatsbeginn habe sich die Lage im Einzelhandelsbereich allerdings entspannt. Zwar gebe es noch immer Hochpreisgebiete und Versorgungsmängel, sie sollen aber in wenigen Wochen überstanden sein. SEITE 11
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