: Meuterei in Namibia?
■ Laut einem Leserbrief sollen 400 Soldaten Namibias gegen den Einsatz in Angola gemeutert haben
Windhuk (afp) - Ein Sprecher der von Südafrika unterstützten Armee Namibias (SWATF) ist am Freitag Presseberichten entgegengetreten, wonach 400 Soldaten sich angeblich geweigert hätten, weiterhin am Krieg im Süden des benachbarten Angola teilzunehmen. Die linksgerichtete südafrikanische Wochenzeitung Weekly Mail hatte unter Berufung auf einen Brief eines namibischen Soldaten an das in Windhuk erscheinende Blatt Namibian von einer „Meuterei“ geschrieben, die sich im Bataillon 101 der namibischen Streitkräfte ereignet habe. Der Soldat hatte angegeben, er gehöre zu einer Gruppe von 400 Soldaten, die jüngst dersertiert seien, weil sie nicht länger im südangolanischen Bürgerkrieg mitkämpfen wollten. Er und seine Kameraden hätten Uniformen der rechtsgerichteten, gegen die angolanische Regierung kämpfenden Guerrilla–Bewegung UNITA überziehen müssen. Südafrika habe das Bataillon zu „Söldnern der UNITA gegen unseren Willen“ gemacht. Die Armee „dementierte“ am Freitag kategorisch alle entsprechenden Gerüchte. Auch die Südafrikanische Armee (SADF) wollte keine Stellungnahme abgeben. Sie hatte jüngst erstmals direkt zugegeben, im angolanischen Bürgerkrieg interveniert zu haben, um - wie es offiziell in Pretoria hieß - die UNITA in ihrem Kampf zu unterstützen. In den letzten Wochen sollen nach offiziellen Angaben aus Pretoria 25 Soldaten der Streitkräfte Südafrikas und Namibias in Südangola gefallen sein.
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