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Metallkonjunktur im Abwind

Köln (dpa/taz) - Die bundesdeutsche Metallkonjunktur zeigt deutliche Schwächezeichen, erklärte der Arbeitgeberverband Gesamtmetall (Köln) am Montag. Der mit vier Millionen Beschäftigten weitaus größte Industriebereich der Bundesrepublik verzeichne seit Mitte 1986 rückläufige Auftragseingänge. Insgesamt seien die Auftragseingänge 1986 um ein Prozent unter dem Vorjahresniveau geblieben. Die Exportaufträge der Metallindustrie waren seit dem Frühjahr 1985 um zehn Prozent rückläufig. Gleichzeitig stiegen die Metallimporte um zwölf Prozent. Da viele Firmen angesichts der drastisch verschlechterten Exportsituation einen Teil ihrer für 1987 geplanten Investitionen zurückgestellt hätten, sei das Inlandsgeschäft zusätzlich unter Druck geraten. Die Zahl der Beschäftigten ist 1986 weiter angestiegen. Insgesamt wurden rund 135.000 Arbeitsplätze zusätzlich geschaffen. Die weitere Beschäftigungsentwicklung betrachtet Gesamtmetall allerdings mit Besorgnis: Im Januar 1987 hatten nur fünf Prozent der Metallfirmen die Absicht, ihre Beschäftigtenzahl in den nächsten Monaten zu erhöhen; 20 Prozent dagegen wollen ihren Personalstand verringern. Auch die Kurzarbeit nahm zu. Ende Februar mußten 120.000 Metallarbeiter kurzarbeiten, zweieinhalbmal soviel wie ein Jahr zuvor.

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