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Metaller streiten schon vor Tarifverhandlungen

■ Arbeitgeber wollen Arbeitszeitkorridor zwischen 30 und 40 Stunden festschreiben

Frankfurt/Main (dpa) – Schon vor Beginn der Verhandlungen über eine grundlegende Reform des Flächentarifvertrages in der Metall- und Elektroindustrie ist es zwischen Arbeitgebern und IG Metall zu einer offenen Kontroverse gekommen. In einer „Frankfurter Erklärung“ hat der Arbeitgeberverband Gesamtmetall seine Vorstellungen präsentiert. Danach soll bei der Arbeitszeit nur noch ein Korridor von 30 bis 40 Wochenstunden festgeschrieben werden. „Dann könnten die Unternehmen innerhalb dieses Korridors im Einvernehmen mit den Mitarbeitern und dem Betriebsrat über die Dauer der Arbeitszeit im einzelnen entscheiden.“ Für die IG Metall wäre dies der Weg zurück zur 40-Stunden-Woche „auf kaltem Wege“, hieß es in einer ersten Stellungnahme.

Auch der Plan, künftig die Sonderzahlungen wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie die 624 Mark vermögenswirksame Leistungen zum Einstieg in eine erfolgsabhängige Entlohnung zu nutzen, stößt auf den Widerstand der Gewerkschaft. Nach Meinung von Gesamtmetall-Vizepräsident Martin Kannegiesser könnten die meisten Unternehmen auf die durchschnittlich 6.000 Mark pro Jahr nicht noch etwas draufsatteln. Die Sonderleistungen sollten künftig aber an den Erfolg der Unternehmen gekoppelt werden. Falls sich eine Betriebspartei jedoch weigere, bliebe es bei der bisherigen Regelung.

Die IG Metall vermutet dahinter nur die Absicht, tarifliche Leistungen unter ihre bisherigen Normen abzusenken. Wenn bei guter Geschäftslage die Dividende für die Aktionäre angehoben werde, könnten auch die Arbeitnehmer zusätzlich vom Erfolg profitieren. Auch sei überhaupt nicht einzusehen, daß etwa Mercedes-Arbeiter kein Weihnachtsgeld erhalten, wenn Daimler beim niederländischen Flugzeughersteller Fokker zwei Milliarden Mark Verluste einfahre.

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