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Metaller im Warnstreik

■ Tausende Metaller beteiligten sich an Aktionen vor der Tarifrunde

Berlin (adn/dpa/taz) - Im Norden der DDR sind gestern Arbeiter und Angestellte der Metallindustrie in Warnstreiks getreten. Sie werfen den Arbeitgebern vor, Tarifverhandlungen hinauszuzögern. Als Hauptforderungen der streikenden Beschäftigten von Betrieben in unter anderem Neubrandenburg und Schwerin nannte 'adn‘ höhere Gehälter, Qualifizierung statt Entlassung und zwei Jahre Kündigungsschutz. In Thüringen haben Tausende von Metallern auf Betriebsversammlungen die Forderungen ihrer Gewerkschaft für die Tarifverhandlungen an diesem Donnerstag unterstützt. Nach Angaben der IG Metall nahmen an Aktionen allein in Erfurt über 5.000 Metaller teil. Zu Veranstaltungen kam es auch in Gera und Suhl. Die IG Metall fordert die Verkürzung der Wochenarbeitszeit um bis zu 3,75 auf 40 Stunden bei vollem Lohnausgleich, die schrittweise Anpassung an bundesdeutsche Tarife sowie einen Sockelbetrag von 400 D -Mark als Ausgleich für verteuerte Lebenshaltungskosten. Außerdem sollen Arbeitsplätze durch Umschulungsmaßnahmen erhalten werden. Besonders stark gefährdet ist nach Einschätzung der Gewerkschaft die Elektronik-Industrie. Allein in der Erfurter Mikroelektronik werde der Verlust eines Viertels der 8.000 Arbeitsplätze befürchtet. Beim Büromaschinenhersteller „Optima“ seien 1.250 von insgesamt 5.000 Arbeitsplätzen bedroht. Die IG Metall hat in Erfurt Demonstrationen angekündigt, zu denen rund 10.000 Teilnehmer erwartet werden.

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