KURZKRITIK: „MESSIAS“ IM THEATER BREMEN : Messias auf dem Boulevard
Der „Messias“ kommt unvermittelt, unvorbereitet. Jedenfalls im Theater Bremen. Der „Messias“, das ist ein Stück, wie man es auf dem Theaterschiff erwarten würde. Oder im Waldau-Theater. Es ist knallhartes Boulevard-Theater. Etwa dann zu empfehlen, wenn man zuvor auf dem Weihnachtsmarkt ordentlich Glühwein trinken war.
Das Werk nennt sich „Weihnachtsfarce“, kommt vom Briten Patrick Barlow und handelt im Kern von zwei Schauspielern (in diesem Fall Martin Baum und Guido Gallmann), die die Weihnachtslegende aufführen wollen, und von Maria und Josef, dem Erzengel Gabriel bis hin zu den Weisen aus dem Morgenland alle Rollen selbst besetzen. Das Ganze spielt im Rangfoyer des Goethe-Theaters, das mit seinem als Bühne getarnten Bretterverschlag wie mittelmäßiges Schüler-Theater daherkommt und dieses zugleich persiflieren will. Auch langatmige Mitmach-Elemente aus dem Impro-Theater fehlen nicht, ebenso wie allerlei Abschweifungen, erwartbare Witze und Asterix-Zitate.
Dem Publikum hat es gefallen. Und kein Stück kann so platt sein, als das es nicht große schauspielerische Fähigkeiten als solche offenbaren würde. JAN ZIER
Wieder zu sehen am 8. und 20. Dezember sowie 9. und 12. Januar