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Merkel verliert erneut

CSU-Vize Horst Seehofer plädiert erstmals offen für eine Kanzlerkandidatur von CSU-Chef Stoiber

MÜNCHEN/BERLIN dpa ■ Aufrufe zur Zurückhaltung in der Debatte um den Unions-Kanzlerkandidaten verhallen bei der CSU ungehört. CSU-Vize Horst Seehofer sprach sich entschieden für seinen Parteivorsitzenden Edmund Stoiber aus. Ohne CDU-Chefin Angela Merkel zu nennen, sagte Seehofer zu Focus: „Stoiber ist doch der Einzige, der als Schröder-Gegner überhaupt noch ernst genommen würde.“

Der Vizechef der SPD-Bundestagsfraktion, Ludwig Stiegler, bezeichnete die Unions-Debatte als nützlich für Kanzler Gerhard Schröder. Seehofers Botschaft an die CDU sei bemerkenswert. Im Umkehrschluss bedeute sie, dass Merkel überhaupt nicht mehr ernst genommen werde.

Nach einer Umfrage der „Welt am Sonntag hat Stoiber auch in den Augen der Bevölkerung die besseren Chancen. 49 Prozent der 600 Befragten sehen in ihm den aussichtsreicheren Unions-Bewerber, nur 23 Prozent stimmten CDU-Chefin Merkel zu.

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