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Mercedes aufgelöst?

■ Schrempp setzt seinen Kopf beim Umbau von Daimler-Benz durch

Stuttgart (dpa/rtr) – Im Stuttgarter Daimler-Benz-Konzern zeichnet sich immer deutlicher eine Auflösung des bisherigen Flaggschiffs Mercedes-Benz AG ab. Zu einem Verschmelzen der Dachgesellschaft Daimler-Benz AG mit Mercedes-Benz könnte es schon im kommenden Jahr kommen, hieß es gestern in Konzernkreisen in Stuttgart nach einer Daimler-Vorstandssitzung am Mittwoch. Entscheidungen wurden jedoch noch nicht getroffen.

Jürgen Schrempp, der Vorstandschef von Daimler-Benz, will schon lange die Abteilungen des Konzerns direkt unter sein Kuratel bringen. Bei der Luft- und Raumfahrt-Tochter Dasa oder den Informationsmanagern von debis kann er das problemlos durchziehen. Der mächtige Mercedes-Chef Helmut Werner wollte sich allerdings nicht ohne Widerstand das Heft aus der Hand nehmen lassen, hieß es intern. Schließlich war Mercedes mit Milliardengewinnen in den letzten Jahren die Geldkuh des Konzerns – was man von der ehemals von Schrempp geführten Dasa gar nicht behaupten konnte.

Konzernchef Jürgen Schrempp schlug nun laut den Stuttgarter Nachrichten vor, der Autotochter Mercedes und damit deren Vorsitzenden Werner ein stärkeres Gewicht in einem umformierten Daimler-Vorstand einzuräumen. Drei weitere Mercedes-Bereichsvorstände könnten in die oberste Chefetage einrücken. Im Vorstand der Daimler-Holding sitzen derzeit sieben Manager. Damit wäre das künftige Führungsmodell demjenigen sehr ähnlich, wie es vor der Umgestaltung durch den damaligen Boß Edzard Reuter im Jahr 1989 war: elf Mitglieder einschließlich Stellvertreter, mit dem Mercedes-Chef als Vize des Gesamtkonzerns.

Wie es weiter hieß, setze sich der Daimler-Vorstand bei diesem Umbau nicht unter Zeitdruck. Werners Vertrag als Daimler-Vorstand läuft 1997 aus. Auf einer Aufsichtsratssitzung am 6. November soll eine Verlängerung auf der Tagesordnung stehen.

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