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Menem will Todesstrafe einführen

Buenos Aires (afp) - Der argentinische Präsident Carlos Menem will in seinem Land wieder die Todestrafe einführen. Einen entsprechenden Gesetzentwurf hat seine Regierung jetzt dem Parlament in Buenos Aires vorgelegt, war gestern aus amtlichen Kreisen zu erfahren.

In dem Entwurf wird als Hinrichtungsmethode Erschießen vorgesehen. Von der Exekution sollen Minderjährige , Personen über 70 Jahren sowie schwangere Frauen ausgenommen werden. In dem Begleittext zur Vorlage des Gesetzentwurfs bezeichnet Menem die extremste aller Strafen als „anratsam sowohl unter dem Aspekt der Vergeltung als auch der Verbrechensverhütung und der Abschreckung“. Angewandt werden soll die Strafe bei „abartigen Delikten“ wie Entführung mit Todesfolge der Opfer sowie bei „gewissen Aspekten der Drogen -Herstellung und Vermarktung“. Das Gesetzesvorhaben hat in Argentinien eine große öffentliche Kontroverse hervorgerufen. Auf Einwände der katholischen Kirche reagierte Menem mit Zitaten des Heiligen Thomas von Aquin, um seine Entscheidung zu rechtfertigen.

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