: Meisner und Nitzsche
Betr.: „Gott bleibt katholisch“, taz nrw vom 7.12.06
So wie die CDU den Abgeordneten Nitzsche hat, hat die katholische Kirche Kardinal Meisner. Beide fallen immer wieder durch ewig gestrige Äußerungen auf, es sei daran erinnert, dass Kardinal Meisner auch schon Homosexualität, Terrorismus, Drogensucht und moderne Naturwissenschaften gleichsetzte und davon sprach, dass der europäische Mensch diese „Gifte ausschwitzen“ müsse. Der Abgeordnete Nitzsche wiederum zog 2005 mit einem Slogan von Nazi-Kollaborateuren in den Wahlkampf, der zuvor auch schon von der NPD verwendet wurde. Und dennoch stehen ihre jeweiligen Organisationen zu ihnen und schaffen es nicht, sie in ihre Schranken zu verweisen. Erneut sind beide mit ewig gestrigen Äußerungen aufgefallen, die mit dem christlichen Anspruch ihrer jeweiligen Organisationen nicht vereinbar sind. Aber man lässt sie gewähren, Meisner als Kardinal, Nitzsche als Bundestagsabgeordneten. Das wirft ein sehr, sehr schlechtes Bild auf die Katholische Kirche wie auf die CDU, zumal es sich bei Meisner wie bei Nitzsche um Wiederholungstäter handelt.DANIEL SEIDERER, Bristol (UK)