Wochenübersicht: Musik : Meike Jansen hört auf den Sound der Stadt
Breakcore, Metalldrones, Noisejazz, kurz: Heftig muss es sein, weh soll es tun, und laut ist es allemal. Trotzdem ist es super, was seit geraumer Zeit aus den USA schwappt. Allen voran sind es Gruppen wie Lightning Bolt oder White Mice, die mit extremem Rock den Zerfall der hegemonialen Stellung der USA verkünden. Während Brian Gibson and Brian Chippendale von Lightning Bolt – aus welchen Gründen auch immer – sich bislang einer Tour durch Europa verweigert haben, sind heute USA Is A Monster zu Gast im Festsaal. Verstörender Krach, aufgebrochen durch zieselige Gitarrenfiguren, so schlagen Colin Matthews and Tom Hohmann einen Bogen von Led Zeppelin über Weird Folk zu Hardcore. Und Assoziationen wie zu den Buthole Surfers oder Captain Beefheart sind genauso falsch wie richtig.Wer hingegen weiterhin auf die Anti-Folk-Bewegung setzt und sich auf Regina Spektor freut, wird (mal wieder) enttäuscht. Das Konzert der neuen Sowjetkitsch-Ikone wurde nun auf Anfang 2007 verschoben. Zuverlässig werden sich dagegen wohl Knarf Rellöm Trinity nächste Woche Freitag im Lido einfinden. Im Gegensatz zu den bereits erwähnten Monster flüchtet sich das Trio ins Weltall und propagiert mit poppig angeschrägten Melodien und diskursträchtigen Texten: „Was ich nicht vergessen darf, ist, den Kopf zu verlieren.“ Der ist übrigens nach dem Konzert der Monster ohnehin schon geplatzt. Schade also, dass sich nicht wirklich zum neuen Album der eben doch HamburgerInnen tanzen lässt. So bleibt es an Susanne Kirchmayr alias Electric Indigo hängen, zu beweisen, dass Dancefloor-Mucke nicht nur sperrig, sondern auch politisch besetzt sein kann. Die geht eben nicht nur musikalisch voll nach vorn, sondern verkörpert auch das Frauennetzwerk femalepressure.net, eine Plattform für Produzentinnen und DJs.