piwik no script img

Mehr Umweltvergehen

■ Seit 1973 Anstieg um das Fünffache / Umweltbundesamt legt heute „Daten zur Umwelt“ vor / Der Wald siecht vor sich hin

Berlin (ap) - Die Zahl der amtlich erfaßten Umweltdelikte hat sich von 1973 mit 2.321 Vergehen bis 1985 mit 12.875 mehr als verfünffacht. Das geht aus dem Bericht „Daten zur Umwelt 1986/87“ des Berliner Umweltbundesamtes hervor, der heute in Bonn vorgelegt worden ist. Besonders deutlich ist danach der Anstieg der Umweltdelikte in den letzten Jahren: Wurden 1981 insgesamt 4.531 Fälle von Gewässerverunreinigung bekannt, hat sich ihre Zahl im Jahr 1985 mit 8.562 fast verdoppelt. Für den Anstieg der Zahl der Vergehen macht die Berliner Behörde das zunehmende Bewußtsein der Bevölkerung für ökologische Belange verantwortlich. So habe die Bereitschaft zugenommen, beobachtete Umweltdelikte anzuzeigen. Weiter heißt es im Bericht:“Sicherlich auch durch die anhaltende Diskussion über das Waldsterben fühlt sich die Hälfte der Bundesbürger (57 Prozent) am meisten von der Luftverschmutzung betroffen. Die Lärmbetroffenheit folgt an zweiter Stelle vor der Gewässerverschmutzung und Bodenschadstoffen.“ Die Belastung der Luft durch Schwefeldioxid, das zu etwa 96 Prozent durch die Verbrennung fossiler Energien in die Atmosphäre gelangt, hat seit 1983 in fast allen Gebieten der Bundesrepublik stark zugenommen und ist allein im Raum Düsseldorf von 30 bis 40 Mikrogramm pro Kubikmeter auf bis zu 90 Mikrogramm im Jahresmittel gestiegen. Besonders hoch ist die Schwefeldioxidkonzentration bei Smog. Die Stickstoffimmissionen stiegen von 1966 bis 1984 von 1,9 auf knapp drei Millionen Tonnen an. Der Wald allerdings stirbt weiter, wenn auch nicht mehr so rasant. Insgesamt sind jetzt 3,8 Millionen Hektar Waldbäume geschädigt.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen