: „Mehr Solidarität“
■ Wedemeier bei Maikundgebung in Bremen-Nord
Die Maikundgebungen in Bremen-Nord leiden zunehmend unter ZuhörerInnenschwund. Während in den beiden Jahren zuvor 1.500 bzw. 1.200 dabei waren, lauschten nach Schätzungen der Polizei trotz der derzeitigen Streiks nur rund 1.000 Leute den Worten des Hauptredners, Bürgermeister Klaus Wedemeier. Am Demonstrationszug zum Vegesacker Sedanplatz nahmen nur 500 Bremen-Norder teil.
Die angesichts der derzeitigen Streikwelle im öffentlichen Dienst und in der metallverarbeitenden Industrie zu erwartenden Störungen bei der Rede des Senatspräsidenten blieben aus. Lediglich die ÖTV-Betriebsgruppe des Zentralkrankenhauses Bremen-Nord empfing Wedemeier kurz mit einem TrillerpfeiffenKonzert. So konnte Bremens oberster Regent Verständnis für die Streikenden aufbringen und zu einem Rundumschlag gegen die Bundesregierung ausholen. Originalton Wedemeier: „Arbeitgeber und Gewerkschaften sollten versuchen, das untere Einkommensdrittel im Vergleich zu oben besser stellen.“ Und: „Ich bin dafür, daß der Solidaritätszuschlag für die Besserverdienenden beibehalten und sogar noch erhöht wird.“
Für Wedemeier sind die Arbeitnehmer schon zu massiv belastet worden. Wedemeier wörtlich: „Arbeitsplätze in den neuen Ländern dürfen nicht erkauft werden mit Arbeitslosigkeit in den alten Ländern.“ ubu
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