■ Berliner Telegramm: Mehr Scheine für die Sonne
Obwohl es sonnenklar ist, daß die Solarenergie die umweltverträglichere und billigere Einergiequelle ist, wird sie von Vater Staat ganz stiefväterlich behandelt. Die umweltschädigende Kohle dagegen wird weiterhin subventioniert. Dieser allseits bekannte Mißstand war der Anknüpfungspunkt für den Verein Solarpfennig im Herbst 1994. Die Solarfreunde wollten die notwendige Energiewende durch finanziellen Druck in die Wege leiten: vernünftige Subventionierung und „Strafbesteuerung“ bei Umweltsünden. Neu jedoch war, daß man selbstkritisch bei sich selbst anfing. Unter dem Motto „Solarpfennig statt Kohlepfennig“ besteuern die Vereinsmitglieder ihren Stromverbrauch mit drei Pfennig pro Kilowattstunde selbst. Mit dem Geld werden alternative Energieprojekte von gemeinnützigen Trägern gefördert. Sonnige Aussichten? Mittlerweile hat Solarpfennig über 70 sich selbst besteuernde Mitglieder und zwei Solaranlagen gespendet. Bis Mitte September können sich neue Projekte um eine Finanzspritze der Pfennigfuchser bewerben. gh
Mehr Infos dazu bei: Solarpfennig e.V., c/o Luthergemeinde, Schönwalder Str. 24, 13585 Berlin, Pfarrer Peter Kranz, Tel. 3366610
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