: Mehr Köln in die taz
betr.: taz köln allgemein
Als Kölner habe ich die taz abonniert, weil mir der kommunale Bezug besonders wichtig ist. Ich vermute, dass dies auch vielen LeserInnen in anderen Regionen so geht, die eine ureigene Lokalredaktion haben. Der kommunale Anteil gegenüber der Bundes-taz beziehungsweise der taz nrw erscheint mir jedoch noch viel zu gering, um sich auch in anderen Leserkreisen nachhaltige Relevanz zu erwirtschaften, und grenzt sich vor allem vom Layout und Falttechnik noch viel zu wenig ab.
Wie gerne würde ich mir zum Beispiel morgens als erstes den Köln-Teil samt eigener Headline rausfischen, was aber aufgrund der ineinander gefalteten Lagen nicht möglich ist. Durch einen kleinen technischen Eingriff in die Produktion wäre das Problem gelöst, und dies hätte „wohlmöglich“ zusätzlich noch den Vorteil, dass die Kommunalteile je nach Aktualität der Meldungen noch zum spätmöglichsten Zeitpunkt gegebenenfalls eingelegt werden könnten, statt dem Berliner Redaktionsschluss der Bundes-taz vorauseilend entgegenzuhechten.
Auch bin ich aufgrund des begrenzten Platzangebots für rein kommunale Themen „inzwischen“ der Meinung, dass der regionale Anteil der Kölner Redaktion auf ein Minimum zurückgefahren werden sollte, da dieser Aspekt von der taz nrw genügend abgedeckt wird. In Erwartung weiterer Konkurrenz am Kölner Medienhimmel bin ich zusätzlich im Moment etwas besorgt, dass uns die taz köln als ausgleichende Errungenschaft und einzig notwendige Zeitung für die Engagierten neben den Produkten aus dem DuMont-Konzern ansonsten wieder in der angedrohten Papierflut Dritter untergeht.
Ich hoffe, dass diese Anregung auch in Berlin gelesen wird, die um Köln als weltoffenes Zentrum und Heimatstadt vieler Kulturschaffender im Norden der Republik bemüht sein sollten, die hier im Moment weiterhin händeringend auf GODOT bzw. die Benennung eines neuen Kulturdezernenten warten.
Franco Clemens (Magic Street Voices), Köln