: Mehr Geld durch kürzere Schulzeit?
■ GEW: Verschärfte „soziale Auslese“ bei 12-Jahres-Abi
Der Vorschlag zur Verkürzung der Schulzeit bis zum Abitur auf zwölf Jahre von Finanzsenatorin Annette Fugmann-Heesing (SPD) ist auf harsche Kritik bei der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) gestoßen. Bildungspolitisch hätte dies nur Nachteile, erklärte GEW-Vorsitzender Erhard Laube gestern. Bei einer verkürzten Schulzeit verschärfe sich die „soziale Auslese“ erheblich.
Zudem sei ein nur zwölfjähriger Bildungsgang zum Abitur nicht kompatibel mit einer sechsjährigen Grundschule. Auch ginge bei einer zwölfjährigen Schulzeit zwangsläufig die Möglichkeit des Wechsels von einem Oberschultyp zum anderen verloren. Darüber hinaus stelle sich die Frage, ob nicht der mittlere Abschluß dann schon nach neun Jahren erteilt werden müßte. Nicht zuletzt sei gar nicht gesichert, daß die Verkürzung der Schulzeit finanzpolitisch Vorteile hätte. Laube nannte das „Niveau, auf dem mittlerweile in der SPD bildungspolitisch diskutiert“ werde, „erbärmlich“. dpa
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