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Archiv-Artikel

Mehr Anzeigen bei Misshandlung

In Berlin werden immer mehr Fälle von misshandelten Kindern und anderen Schutzbefohlenen aufgedeckt und angezeigt. Auch die Sensibilisierung der Öffentlichkeit und damit die Alarmierung der Polizei sei gestiegen, sagte Kriminaloberrat Michael Havemann am Montag. Beide Tendenzen würden für die Hauptstadt mehr als für viele andere deutsche Städte gelten. 2003 registrierte sein Kommissariat 494 solcher Misshandlungen, gut 31 Prozent mehr als 2002. Die Tendenz sei auch zu Beginn 2004 steigend. Oft wiesen Schreie auf gepeinigte Kinder und strenge Gerüche auf Verwahrlosung hin, hieß es. Nachbarn sollten, wenn sie Anlass zur Sorge haben, zum Telefon greifen, sagte Havemann. „Ein Anruf kann ein Menschenleben retten.“ Wer Polizei und Behörden alarmiere, müsse sich „nicht als Denunziant“ fühlen. Die Polizei behandle solche Anrufe mit Umsicht. Täter sind laut Polizei meistens Eltern, die ihre Kinder brutal prügeln, quälen oder verwahrlosen und fast verhungern lassen. DPA