piwik no script img

Mediziner in Rußland streiken

Moskau (dpa) — Rund 70.000 Mitarbeiter im russischen Gesundheitswesen haben gestern landesweit für höhere Einkommen gestreikt. Das meldete die Russische Informationsagentur ('RIA‘) unter Berufung auf die Gewerkschaft der Angestellten im Gesundheitswesen. Sie fordern von der Regierung eine deutliche Anhebung der Gehälter, die ihren Angaben zufolge nur etwa 35 Prozent des durchschnittlichen Einkommens in der Industrie ausmachten. Außerdem müsse die technische Ausstattung in den Kliniken verbessert werden. Der stellvertretende Gewerkschaftsvorsitzende Juri Sintoski sagte 'Itar-Tass‘, bisher sei seitens der Regierung nichts geschehen, um die Zustände zu verbessern. Die Gewerkschaft kündigte für heute in Moskau eine Demonstration vor dem Regierungssitz an.

In vielen Städten Westsibiriens und im Schwarzmeerkurort Sotschi streiken den Angaben zufolge auch Lehrer für höhere Löhne und ein besseres Ausbildungssystem. In Nowosibirsk seien 182 von 197 Schulen geschlossen gewesen, meldete 'RIA‘. Die Stadtverwaltung unterstütze die Aktion. Die Lehrkräfte gehören wie die Mediziner seit Jahrzehnten zu den am schlechtesten bezahlten Einkommensgruppen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen