: Medienticker
Die rheinland-pfälzische Landeszentrale für Medien und Kommunikation (LMK) hat die Vorschläge der Medienaufsicht KEK für das Fusionsverfahren zwischen dem Springer Verlag und dem TV-Konzern ProSiebenSat.1 kritisiert. „Es geht nicht, dass man aus Sat.1 den besten öffentlich-rechtlichen Sender aller Zeiten macht“, sagte LMK-Direktor Manfred Helmes gestern. Die LMK ist bundesweit für die Aufsicht über Sat.1 zuständig. Die KEK fordert einen Fernsehbeirat, der die alleinige Verantwortung für die Planung, die Struktur, den Inhalt und die Kontrolle des Programms trägt. Der Beirat hätte demnach die Befugnis, die Senderverantwortlichen anzuweisen, festgestellte Verstöße gegen die Programmgrundsätze künftig zu unterlassen. Einschaltquoten und die Interessen der Werbewirtschaft dürften keine Rolle mehr spielen.
Mit dem vorgelegten Eckpunktepapier habe sich die KEK nicht an die ursprünglichen Absprachen für einen Fernsehbeirat bei Sat.1 gehalten, erklärte Helmes, der an den Gesprächsrunden mit Springer und der KEK (Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich) teilgenommen hatte. Nach Darstellung der Zeit war Helmes maßgeblich daran beteiligt, eine bedingungslose Ablehnung der Fusion durch die KEK abzuwenden und nochmals in Verhandlungen mit Springer zu treten. Helmes räumte ein, der Grundansatz der KEK in dem Prüfverfahren sei vernünftig. Um eine vorherrschende Meinungsmacht des neuen Großkonzerns zu verhindern, sei es denkbar, ein Programm der ProSiebenSat.1-Gruppe zu „neutralisieren“. Die Kommission sei mit ihren Forderungen jedoch „weit über das Ziel hinausgeschossen“. Bereits am Mittwoch hatte der Direktor der Medienanstalt Berlin-Brandenburg, Hans Hege, die KEK-Vorschläge als unrealistisch kritisiert. (epd/taz)
ARD und ZDF liefern sich kurz vor dem Jahreswechsel nach Marktanteilen ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Beide Sender kommen nach Berechnungen des Marktforschungsinstituts Media Control (Baden-Baden) auf einen Marktanteil von 13,5 Prozent. Die ARD verlor 0,4 Prozentpunkte im Vergleich zu 2004, das ZDF 0,1 Prozentpunkte. RTL erzielte als bester Privatanbieter 13,2 Prozent (minus 0,4 Prozentpunkte). (dpa)