: Medienticker
Liz Mohn (64), Bertelsmann-Chefin und Sprecherin der Mohn-Familie, sieht die möglichen Börsenpläne des Minderheitsaktionärs Groupe Bruxelles Lambert (GBL) gelassen. „Die Situation bei Bertelsmann ist eher entspannt“, sagte Mohn dem manager magazin. Wichtig für die Familie sei, dass die Dreiviertelmehrheit bei den Stimmrechten beibehalten werde, um die Unternehmensgrundsätze bewahren zu können. „Gewinne sind für uns wichtig. Aber sie sind nicht das einzige Unternehmensziel“, sagte Liz Mohn. GBL, kontrolliert vom belgischen Milliardär Albert Frère und der kanadischen Unternehmerfamilie von Paul Desmarais, hält derzeit 25,1 Prozent der Firmenanteile bei Bertelsmann, davon 0,1 Prozent ohne Stimmrecht. Die Finanzinvestoren erwarben das Paket 2001 im Tausch gegen rund 30 Prozent der Anteile an der heutigen RTL Group.
Ob die restlichen 25 Prozent an der Bertelsmann AG von einem einzigen Aktionär, wie derzeit der GBL oder – im Falle eines Börsenganges – von tausenden Einzelaktionären gehalten würden, sei von untergeordneter Bedeutung, sagte Mohn weiter. Bertelsmann bereite sich auf beide Varianten vor: Sowohl ein Börsengang als auch ein Rückkauf seien möglich. (dpa)
Said Mortasawi, Staatsanwalt aus dem Iran, hat mal wieder eine Zeitung verbieten lassen – allerdings keine regimekritische, sondern eine Zeitung der iranischen Regierung. Grund war eine als beleidigend erachtete Karikatur: Die Zeitung Iran druckte am Freitag die Zeichnung einer Kakerlake, die Aseri redet, die Sprache einer im Nordwesten Irans lebenden ethnischen Minderheit. Am Montag kam es deswegen in der Provinzhauptstadt Täbris zu Unruhen. Der Zeichner und der Chefredakteur des Blatts seien verhaftet worden, teilte Mortasawi gestern im staatlichen Fernsehen mit. Dem Sender zufolge darf die Zeitung wegen der Veröffentlichung von „Uneinigkeit stiftenden und provokativen Materials“ bis auf weiteres nicht mehr erscheinen. Kulturminister Saffar Harrandi hatte sich öffentlich entschuldigt und eine Bestrafung des Herausgebers und des Zeichners zugesagt. Die Aseri stellen rund ein Viertel der iranischen Bevölkerung. (AP)