: Medienticker
Jost Müller-Neuhof, Politikredakteur beim Berliner Tagesspiegel, wurde rechtmäßig gekündigt (siehe taz vom 21. 4.). Das bestätigte am Mittwoch das Berliner Arbeitsgericht. Neuhof hatte die im Irak entführte Archäologin Susanne Osthoff nach ihren Fernsehauftritten im Januar für den Adolf-Grimme-Preis vorgeschlagen und darüber die Medienredaktion seines Blattes informiert. Die Medienredaktion hatte daraufhin über den Vorschlag berichtet, allerdings ohne dessen Urheber zu nennen. Das Arbeitsgericht wertete das Vorgehen des Redakteurs als „erhebliche Pflichtverletzung“. Der Journalist habe trotz seiner Vertrauensstellung die Chefredaktion über seine Urheberschaft im Unklaren gelassen. „Wegen dieser Illoyalität und des absichtsvollen Verhaltens des Redakteurs sei eine Abmahnung nicht ausreichend gewesen“, hieß es weiter. Gegen die Entscheidung des Arbeitsgerichts kann Neuhof Berufung einlegen (Az.: 78 Ca 4112/06). (epd)
RTL hat im Rahmen der Tarifverhandlungen für seine 1.350 Beschäftigten den Manteltarifvertrag zum Jahresende gekündigt. Der Kölner Privatsender will die 40-Stunden-Wochen wieder einführen, flexiblere Lösungen bei Zuschlägen erreichen und für neue Mitarbeiter eine neue Entgeltstruktur bei den Festgehältern erreichen. Das sagte RTL-Unternehmenssprecher Christian Körner am Mittwoch nach der achten Verhandlungsrunde. Die Gewerkschaften Deutscher Journalisten-Verband (DJV) und Ver.di kritisierten den Schritt: RTL stelle nun auch nun die Regelungen zu Arbeitszeiten, Überstundenausgleich, Zeitzuschlägen und Urlaub der Beschäftigten zur Disposition. Die RTL-Haustarifverhandlungen sollen am 21. Juni in Köln fortgesetzt werden. (dpa)