: Medienticker
Natascha Kampusch (18), Entführungsopfer, ist heute Abend im ersten Fernsehinterview nach ihrer Flucht zu sehen. Der österreichische Sender ORF wird das aufgezeichnete Gespräch heute um 20.15 Uhr zeigen, RTL strahlt es eine Stunde später aus. In dem von ORF-Reporter Christoph Feuerstein geführten Interview äußert sich Kampusch erstmals selbst über die Entführung und ihre acht Jahre Gefangenschaft im Haus von Wolfgang Priklopil. Die ARD hat nach eigenen Angaben Rechte zur Ausstrahlung für die Zeit nach Mitternacht erworben.
Gemeinsam mit ihrem Medienberater und ihren Betreuern soll die 18-Jährige für die Aufzeichnung aus einem Fragenkatalog des ORF jene Themen wählen können, über die sie sprechen will. Auch ob sie ihr Gesicht zeigen werde oder ob sie verfremdet dargestellt werden soll, war bis Redaktionsschluss noch offen. Der Medienberater von Kampusch, Dietmar Ecker, hat nach eigenen Angaben rund 300 Anfragen internationaler Medien für ein Exklusiv-Interview erhalten. Neben dem ORF, der auch den Weiterverkauf organisieren soll, kommen in Wien das Bild-Pendant Kronen Zeitung und die Info-Illustrierte News zum Zug. (dpa)
Die Axel Springer AG (60), taz-Nachbar, will 266 Jobs in der Verwaltung streichen und so fast jede vierte Stelle in zentralen Bereichen abbauen. Rund die Hälfte der betroffenen Mitarbeiter sollten das Unternehmen über Altersteilzeit-Regelungen oder Fluktuation verlassen, teilte das Berliner Verlagshaus gestern mit. Der Rest der Stellenstreichungen solle bis Mitte 2009 durchgeführt werden. Eine Firmensprecherin schloss betriebsbedingte Kündigungen grundsätzlich nicht aus. „Sie sind bei Springer aber von jeher die Ultima Ratio“, fügte sie hinzu. Springer hatte schon im Mai die Unternehmensberatung Roland Berger ins Haus geholt, um in Bereichen wie Personal, Recht, Vorstandsbüros, Rechnungswesen, Immobilien oder Finanzen die Strukturen auf den Prüfstand zu stellen. Insgesamt arbeiten nach Angaben des Verlags in den Zentralfunktionen 1.165 Mitarbeiter, konzernweit sind es knapp 10.000. Derzeit seien rund 12 Prozent der Mitarbeiter in der Verwaltung tätig, künftig sollten es weniger als 10 sein. (rtr)