■ Soundcheck: Mecolodiacs
Gehört: Mecolodiacs. Der Jazz hat bei diesem Ensemble etwas von Hantelstemmen. Nicht daß die Mecolodiacs grobschlächtig wären. Im Gegenteil, die Härte kommt bei den gestandenen Kaliforniern mit einer ordentlichen Portion Geschmeidigkeit daher. Was nicht verwundert, schließlich kennen sich Gitarrist Joe Baiza und Bassist Rafa Gorodetsky schon seit den frühen Tagen des legendären Avantfunk-Orchesters Universal Congress Of. Was für ein Team: Gorodetsky sieht aus wie der Gangsterdarsteller Harvey Keitel mit Asterix-Zöpfen, Joe Baiza wie der Revolutionsführer Emiliano Zapata im Feinrippunterhemd. Und so spielen die beiden denn auch: kämpferisch, unbeirrbar – und mit einem gewissen Humor. Im Gegensatz übrigens zur fast ebenso prominent besetzten Vorband Kool Ade Acid Test, deren Gitarrist ein paar potentiell magische Momente gnadenlos zergniedelte. Die Mecolodiacs aber brauchen im schändlich leeren MarX keine Stunde, um zu zeigen, daß sie immer noch zu den wenigen Musikern gehören, die den Jazz als Punk ausdeuten können, ohne ihm Schaden zuzufügen. Konkurrenzlos. cbu
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