: McKinsey-Studie zur Ostwirtschaft
■ Studie für die Bundesregierung spricht von „besorgniserregender Situation“
Hamburg (dpa) — Angesichts einer „extrem besorgniserregenden Situation“ der Wirtschaft in Ostdeutschland besteht nach Einschätzung der Unternehmensberatungsgesellschaft McKinsey die Gefahr, daß die Bundesrepublik insgesamt in eine Abwärtsspirale gerät. Das Nachrichtenmagazin 'Der Spiegel‘ veröffentlicht in seiner neuesten Ausgabe auszugsweise einen vertraulichen Bericht, den McKinsey für die Bundesregierung erarbeitet hat. Danach gilt es als gesicherte Erkenntnis, daß die Beschäftigungszahl in den neuen Bundesländern von rund 9,25 Millionen (Ende 1989) auf etwa fünf Millionen zurückgehen wird.
Unterdessen verlangt die SPD für die nächste Runde der Arbeitsgruppengespräche mit der Bundesregierung konkrete Ergebnisse. Andernfalls würden die Sozialdemokraten die Gespräche „endgültig platzen lassen“, sagte der stellvertretende SPD-Fraktionschef Wolfgang Roth. Er nannte drei Grundforderungen der SPD. Bei der Treuhand müsse die Sanierung Vorrang vor Privatisierung haben, wenn ein Betrieb für die Region lebenswichtig sei. Zudem seien „flächendeckende Beschäftigungsgesellschaften“ notwendig. Drittens müsse der Bund Altschulden von Betrieben und Wohnungsbauunternehmen übernehmen.
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