■ Was fehlt: Bayern: Max Streibl
Kohl und Schröder, Bush und Gorbatschow erinnern am 9. November im Bundestag an den Mauerfall. Protest! Die Rednerliste übersieht die historische Leistung der Bayern. Die taz sagt, wer noch unbedingt auf die Liste muss.
Nicht dass der Streibl Max nur jahrelang unerschrocken gegen das kommunistische Joch da drüben mutigst angebrüllt hätte. Das taten andere auch. Bei Streibl gehörte dies aber zu einem kühnen Plan: Erst hat er den antifaschistischen Schutzwall sturmreif gesprochen, dann persönlich den Startschuss zum Abriss gegeben. Ende September 89 erklärte er, man müsse jetzt „die Hand nach dem Osten ausstrecken“. Die Zonis würden „uns keinesfalls auf der Tasche liegen“. Genial. Natürlich wusste er, dass die da drüben“ zwischen den Zeilen lesen. Streibl übersetzt ins DDR-Deutsch: Kommt zu uns! Reißt die Mauer ab. Jetzt! Sogleich erhoben sich die Zonis. Erst probten die Kampfesunerfahrenen in Dresden, Leipzig etc. Dann folgte der Sturm. Wie Streibl es wollte: Der Moment war klug gewählt, die Tat gelang. Dank Streibl. Er muss reden. Nick Reimer
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