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Maulkorb für Opposition

■ Birmas Militärregierung verbietet Oppositionsführerin Suu Kyi den Mund

Rangun (AP) – Die birmesische Militärregierung will von morgen an keine politischen Kundgebungen von Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi mehr dulden. Eine entsprechende Mitteilung aus Oppositionskreisen bestätigte ein Regierungssprecher gestern in Rangun. Die Friedensnobelpreisträgerin hatte vor zwei Wochen die Junta mit einem Parteitag herausgefordert und die Wiederherstellung der Demokratie verlangt.

Nach Angaben aus Oppositionskreisen haben die Behörden dem Vorsitzenden der Nationalen Liga, Aung Shwe, mitgeteilt, daß die allwöchentlichen Kundgebungen vor Suu Kyis Haus nicht mehr erlaubt würden. Zu diesen Veranstaltungen, bei denen Suu Kyi vor ihren Anhängern sprach, waren im Durchschnitt 2.500 Menschen gekommen, während des Parteitages sogar 10.000. Die Militärregierung hat Kundgebungen mit mehr als 50 Teilnehmern jetzt verboten.

Suu Kyi hatte Ende Mai die vor sechs Jahren gewählten Abgeordneten ihrer Partei zusammengerufen, um die Konstituierung des Parlaments zu fordern. Die meisten Abgeordneten, insgesamt 262 Oppositionelle, wurden vorher verhaftet, Suu Kyi hielt den Parteitag dennoch ab. Nach der Massenkundgebung mit 10.000 Anhängern organisierte das Regime eine Gegendemonstration.

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