■ taz intern: Matti und sein Thriller
Ein harmloser Brasilien-Reisender sitzt bei unerträglicher Hitze in seinem Hotelzimmer in einem kleinen Ort in der Nähe der berühmten Wasserfälle von Iguacu. Träge sieht er dem Zimmermädchen bei der Arbeit zu, als er plötzlich Schüsse hört und direkt in den Lauf einer Pistole blickt. Zum Teufel, die junge Dame entpuppt sich als Revolver-Lady!
Mehr wird hier über den Krimi Die Katarakte von Iguacu nicht verraten. Höchstens: daß er bei Kiepenheuer & Witsch erscheint und 16,80 Mark kostet. Vielleicht auch: daß er von Matthias („Matti“) Lieske geschrieben wurde.
Lieske, 43, vor zwölf Jahren Mitschöpfer der Abteilung Leibesübungen in dieser Zeitung und seitdem Sportredakteur, zeigte schon immer einen Hang zum Fabulieren: Von der Fußball-WM 1990 lieferte er eine Vorrunden-Bilanz als Märchen, vergangenes Jahr überraschte er mit einem Kurz-Thriller (illustriert von Tom) aus Los Angeles, während er aufs WM- Finale wartete.
Zweimal bereiste Lieske Brasilien – 1988 und 91. Schauplatz seines Thrillers ist das Dreiländereck Paraguay-Brasilien-Argentinien, wo Paraná und Iguacu zusammenfließen. Aufmerksame LeserInnen von Lieskes taz-Texten wird vor allem eines verblüffen: Weder Diego Maradona noch Bob Dylan, weder Bernd Schuster noch die Grateful Dead tauchen an den „Katarakten von Iguacu“ auf. Dafür ein Herr namens Zico – und die Drogenmafia.
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