■ Fußball: Matthäus will zur WM
Für einen Moment schien es, als sei Lothar Matthäus (34) von einem erleuchteten Augenblick der Weisheit heimgesucht worden. Die Nachricht „Rücktritt aus der Nationalelf“ galoppierte durch die Medien und jeder dachte: „Aha, hat er endlich eingesehen, daß ihn Vogts sowieso nie wieder aufstellt und er froh sein kann, wenn er es noch einmal ins Bayern-Team schafft.“ Doch die Quelle der Story nährte unverzüglich Zweifel, und tatsächlich kam das Dementi prompt. „Das entspricht absolut nicht der Wahrheit“, zürnte Matthäus und gab entschlossen die WM 1998 als sein Ziel bekannt. Die Bild-Zeitung hatte glatt gelogen oder, wie es Matthäus ausdrückte, „Zitate falsch ausgelegt“. In jedem Fall grenze der Bericht an „Rufschädigung“, er habe dem betreffenden Journalisten „die Freundschaft gekündigt“. Ein bißchen Weisheit hat ihn also doch befallen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen