■ ÖKO-TIPS: Massivholz
Nicht nur Möbel aus geleimtem Holz und Preßspan enthalten Formaldehyd, sondern auch naturbelassenes Massivholz. Das hat die Fraunhofer-Arbeitsgrupppe für Holzforschung am Braunschweiger Wilhelm-Klauditz-Institut festgestellt. Schon länger bekannt ist, daß der Schadstoff durch hohe Temperaturen bei der Trocknung von Holzspänen ensteht. Jetzt wurde sowohl frisch geschlagenes als auch schonend bei 30 Grad getrocknetes Massivholz untersucht. Frische Eiche gab mit 0,009 ppm (parts per million) am meisten Formaldehyd ab, trockene dagegen nur noch 0,004 ppm. Bei Buchen-, Douglasien-, Fichten- und Kiefernbrettern stieg die Ausgasung durch das Trocknen von mindestens 0,002 auf höchstens 0,005 ppm. Die Wissenschaftler vermuten, daß im Holz natürlich vorkommendes, gebundenes Formaldehyd nach dem Fällen auch durch schonendes Trocknen sowie durch enzymatische Vorgänge freigesetzt wird.
Verglichen mit geleimtem Holz und Preßspan, die unter gleichen Prüfbedingungen 0,01 bis 0,03 ppm Formaldehyd ausgasten, ist die Belastung von Massivholz niedrig. Der Vorsorgewert der Weltgesundheitsorganisation für Raumluft liegt bei 0,05 ppm, der deutsche Richtwert bei 0,1 ppm.
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