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Massengräber in Afghanistan

■ Taliban-Milizen töten Zivilisten

Genf (dpa) – Hunderte von Afghanen sind in diesem Jahr Massenhinrichtungen und Terrorangriffen zum Opfer gefallen. Zu diesem Schluß kommt ein Berichterstatter der UN-Menschenrechtskommission, der Südkoreaner Choong-Hyun Paik. Er hatte sich zwei Wochen lang in Nordafghanistan aufgehalten.

Allein nahe Schebergan östlich der Stadt Mazar-i-Scharif könnten in Massengräbern rund 2.000 Leichen liegen, erklärten die Vereinten Nationen gestern in Genf. Diese Zahl nannte General Dostum, der im Norden des Landes die islamisch-fundamentalistischen Taliban bekämpft. Sie herrschen im größten Teil Afghanistans. Die UN konnten Dostums Schätzung noch nicht prüfen.

Unter den Toten sollen sich Taliban-Kämpfer befinden, aber auch lokale Milizen sowie Angehörige verschiedener politischer Gruppen. Für die Morde ist angeblich ein ehemaliger Stellvertreter Dostums, Abdul Malik Pahlawan, verantwortlich.

Die Gefangenen wurden in rund 30 Meter tiefe Brunnen gestoßen. Anschließend wurden Schüsse in die Brunnen abgegeben und Handgranaten hinabgeworfen. Dann wurden die Brunnen mit einer Planierraupe zugeschüttet. Aus sechs flachen Massengräbern in der Region ragen noch Körperteile an die Oberfläche, berichtete Paik.

In mehreren Dörfern metzelten Taliban-Milizen Zivilisten des Hazara-Stammes nieder. Paik wird seinen Bericht der UN-Menschenrechtskommission vorlegen, die im März in Genf tagt.

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