: Massendemonstrationen zum Jahrestag des rumänischen Umbruchs
Berlin (afp/taz) — Ein Jahr nach Beginn der Demonstrationen gegen das Ceausescu-Regime protestierten am Samstag Zehntausende gegen die Regierung Iliescu. In der „Heldenstadt“ Temeswar gingen rund 1.000 Arbeiter gegen die Regierung auf die Straße. „Die Terroristen wurden Minister“ und „Nieder mit Iliescu“ stand auf den Transparenten. Auf dem Opernplatz, wo vor einem Jahr nach einer offiziellen Bilanz 147 Menschen getötet und über 400 verletzt wurden, wollten die Arbeiter den Streik der Studenten unterstützen, der seit Dienstag in Temeswar und anderen Universtitätsstädten mit dem Ziel organisiert wird, die Regierung zu stürzen. Auch in Bukarest versammelten sich einige Tausende Menschen. Eine für den 21. Dezember angesagte Kundgebung wurde unterdessen in Bukarest abgesagt; sie war von der „Bürgerallianz“ geplant worden, einem Zusammenschluß verschiedener Intellektuellengruppen, zu der die „Gesellschaft Timisoara“ und der „Soziale Dialog“ zählen.
Studentenführer Marian Munteanu begründete dies damit, daß kein Anlaß für Provokationen gegeben werden solle. Ebenfalls am Samstag gründeten sich sechs Oppositionsparteien, unter ihnen die „Nationale Bauernpartei“, die „Nationalliberale Partei“, die „Ökologische Bewegung“, die „Sozialdemokraten“ und der „Nationale Bund für die Einführung der Demokratie“. Der Bund will bei den Kommunalwahlen im Frühjahr gemeinsame Kandidaten aufstellen, doch soll jede Partei ihre Autonomie behalten. Foto:ap
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