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Archiv-Artikel

Maschendrahtzaun-Niveau

Betr.: „Schwarzer Gartenfreund auf erleuchteten Abwegen“, „Nicht normal im Nacken“, taz hamburg v. 21. und 22. 9.

Nachdem Sie nun täglich Ihre Leser wissen ließen, welche angeblichen Vorwürfe mich belasten würden, so stehen die GAL-Wandsbek und Sie mit dieser Wertung am Ende dieser Geschichte in der veröffentlichten Meinung und Parteienlandschaft allein dar. Zeit also ein Fazit zu ziehen:

Beim ersten Artikel fanden Sie nicht die Zeit, meine Sichtweise dazu zu hören. Gern hätte ich Ihnen geschildert, was alle Welt weiß: Dass täglich in Deutschland Vorweggenehmigungen zu B-Plänen erteilt werden, wenn eine Sache reif ist. Sicher wäre auch für Ihre Leser interessant gewesen, dass das „eng“ mit der ECE verbundene Unternehmen des B-Plan-Verfahrens zum ersten Mal ein Verfahren für uns begleitet hat.

Beim zweiten Artikel durfte ich mich dann erstaunlicherweise selbst rechtfertigen zu allen Themen, nur nicht zum Hauptgegenstand des dann folgenden Artikels über ein „rauschendes Fest“ in meinem Garten. Gern hätte ich Ihnen erklärt, dass es sich um eine Veranstaltung mit Vertretern aus sechs Nationen zur Vertiefung der kulturellen und wirtschaftlichen Kontakte Hamburgs handelte. Seit wann unterstützt ausgerechnet die taz kleingeistige Widerstände einiger Nachbarn gegen Auftritte polnischer und brasilianischer Tanzgruppen im beschaulich-konservativen Alstertal? Oder war der schwarze Hut der chinesischen Zauberin etwa der gesuchte „schwarze Filz“?

Inzwischen weiß Hamburg dank Ihres Engagements um meine außerordentlichen Bemühungen, einen naturnahen Garten anzulegen. Dank der Folgeberichterstattung anderer Medien wissen wir, dass der viel zitierte Kronzeuge und Landschaftsschützer der GAL, Klaus Randel – anders als ich – voll im Landschaftsschutzgebiet gebaut hat. Bekannt ist inzwischen auch, dass dessen Garten – und nicht etwa meiner – jeden Preis für großflächigen, wohlgepflegten englischen Rasen verdienen würde. Vielleicht findet dort das nächste Bürgerfest der GAL-Wandsbek statt. Wir könnten dann als Höhepunkt auf dem fußballfeldähnlichen Rasen gemeinsam fünf Obstbäume pflanzen, damit Herr Randel und die GAL ihr Umweltengagement auch einmal ganz praktisch beweisen können.

So werden alle Beteiligten von der Morgenpost zu recht auf das reduziert, was politische Gartenfilzer auf Maschendrahtzaun-Niveau nun mal sind: „provinziell“. Die Politik hat gestern sachlich und korrekt mit allen Stimmen außer denen der GAL weitere Schikanen in der Bezirksversammlung abgelehnt. Allein die GAL sah sich dem Vorwurf ausgesetzt, vertrauliche Unterlagen an Sie gegeben zu haben – widersprochen hat sie nicht.

Die einseitige Berichterstattung, die Weitergabe vertraulicher Unterlagen – das riecht doch alles stark nach grünem Filz zwischen der GAL und der mit ihr „eng“ verbundenen (?) taz. Dr. Andreas Mattner