: Marktlückenprofi
Hans R. Beierlein, 1929 in Nürnberg geboren, arbeitete in den Fünfzigern als Filmjournalist für Tageszeitungen. 1958 koproduzierte er die Dokumentation „Der Nürnberger Prozess“.
Anfang der Sechzigerjahre gründete er seine Edition Montana – ein Verlag, der Musiktitel kauft und zur Veröffentlichung freigibt: „Lohnender als Aktien.“ Noch heute hält er die deutschen Rechte an den Titeln von Gilbert Bécaud, Françoise Hardy, Leo Ferré, Jean Ferrat und Charles Aznavour.
Sein größter Coup war in den Siebzigern der Kauf der Lizenz an der „Internationale“: „Das ist bis heute der größte Hit aller Zeiten“, so Beierlein.
Udo Jürgens war sein Lieblingsprojekt: Auch mit Hilfe dreier Grand-Prix-Auftritte etablierte Beierlein ihn als populärsten Entertainer hierzulande.
Mitte der Achtzigerjahre „erfand“ Beierlein die so genannte Volksmusik: „Die fand im Fernsehen nicht statt – und das war meine Marktlücke.“
Am „Deutschland sucht den Superstar“-Hype hat auch er teil: „We Have A Dream“ war ursprünglich ein Bohlen-Lied für den Grand Prix Eurovision 1992, damals mit dem Titel „Zusammen geh’n“. Beierlein hält an der Nummer alle Verlagsrechte.
Seine fünf privat liebsten Songs: „Bolero“ (Ravel), „Et maintenant“ (Bécaud), „The Music Played“ (Jürgens; englische Version von „Was ich dir sagen will“), „Comme d’habitude“ („My Way“ auf Französisch) sowie „Ne me quitte pas“ (Brel). JAF