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Margot Luther Käßmann: Die Rente ruft

Foto: Altenteilfoto: reuters

Wildfremde Menschen lagen sich vor Freude weinend in den Armen. Ein spontaner Autokorso hupender Wagen zog über den Berliner Kurfürstendamm. Es wurden Babys in die Luft geworfen, Hüte geküsst, Pferden die Schenkel gestreichelt, Alkoholfahnen geschwenkt. Mehr Glückseligkeit hat seit Langem keine Nachricht in unsere düstere Zeit gebracht. Im Fachmagazin für Damen des gehobenen Rentenalters, Frau im Spiegel, verkündete sie höchstpersönlich die frohe Botschaft: Margot Luther Käßmann geht nächstes Jahr in den Ruhestand. Die ehemalige Ampelüberfahrerin und zeitlose Laberschwester vor dem Herrn will ihren Lebensmittelpunkt nach Usedom verlagern: „Da ist Wald, Strand, viel Weite und viel Ruhe“, so die Käßmännin im gewohnten Margarinetonfall. Derzeit ist die 58-Jährige noch Botschafterin des größten Antisemiten vor Hitler, doch wenn die Luther-Anbetung vorbei ist, wird sie endlich ihre Rente ver … äh … prassen. Und wir vermissen die Nervensäge schon jetzt, sind uns aber sicher: Auch auf dem Altenteil wird Margot Luther Käßmann weiter jede Talkshow vollsülzen.

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