piwik no script img

Marc Ribot & Shrek

Marc Ribot & Shrek

mann

mit

gitarre

Der Mann ist kein Schönspieler. Kein Harmoniendussel. Kein Kitschkasperl. Eher ein Klischeeverdreher. Einer, der dem, was man von einem Gitarristen erwartet und schon lang nicht mehr hören mag, genüßlich den Saft abdreht und stattdessen aus bekannten Bausteinen ganz eigentümlich verquere Linien zusammenbastelt, von denen man weiß, wo sie herkommen, aber nicht, wohin sie gehen. Das kreisch und klirrt mit hellem Ton, ist dann wieder sehr verhalten und braucht keine Lautstärke um Kraft auszudrücken, braucht nicht die kathedrale Verzerrung für einen voluminösen Sound und auch nicht viele Töne für einen enorm drängenden Rhythmus. Seit Marc Ribot zunächst die Musik Tom Waits' um seine persönliche Kante bereichert hat, und dann bei den Lounge Lizards den Gitarrenpart wiederbelebte, ist er zu einer richtigen Insider-Berühmtheit geworden. Mittlerweile kann er sich leisten, mit eigenen Bands seinen Vorstellungen nachzuforschen, die ihn von der Ironie des Fake-Jazz wegführen zu „einfachen Songs“, wie er mit einem Lächeln sagt. Die klingen nicht so ganz einfach, nicht naiv, traumdösig oder plump, sondern scharf und schneidend, aufgeladen mit großstädtischer Energie und cosmopolitischer Intelligenz. Marc Ribot spielt mit seiner neuen Band Shrek in Vegesack. KITO, 21 Uhr

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen