■ Neue Regeln: Manches einfacher
Durch die Presse gingen bislang vor allem Horrorlisten von gar zu komisch geschriebenen Wörtern wie Packet. Dahinter steht jedoch die Regel der Vereinfachung. In vielen Fällen nämlich ist die seit 1902 geltende deutsche Rechtschreibordnung schlicht unlogisch.
Mit der Reform sollen zum Beispiel die Verstöße gegen das Stammprinzip beseitigt werden: So heißt es künftig verbläuen statt verbleuen, weil sich das Wort auf den Stamm blau bezieht. Wer verdutzt dreinschaut, guckt dann nicht mehr belemmert, sondern belämmert (wegen des Stammworts Lamm). Außerdem: Packet wegen packen.
„So wie man's spricht“, sagte die Lehrerin früher oft. Doch das trifft bei vielen Wörtern bislang leider nicht zu, siehe Roheit oder Zierat. Die schreiben sich bald Zierrat und Rohheit. Das wird auch rauh und Känguruh treffen, die werden, in Angleichung an grau, schlau oder Kakadu, zu rau und Känguru.
Auch beim Eindeutschen von Fremdwörtern geht es voran: So wie jetzt schon bei Allee oder Komitee darf künftig auch bei anderen Wörtern auf -é oder-ée das Häkchen weggelassen werden. Abgesehen von Phänomen, Philosophie und Metahper darf -ph in -f verwandelt werden wie in Alfabet.
Eine deutliche Verbesserung gibt es bei der Groß-/Kleinschreibung: Tendenziell wird mehr groß geschrieben. Also im Großen und Ganzen, im Dunkeln tappen. Und es wird mehr auseinander geschrieben: Bislang hieß es radfahren, aber Auto fahren, bald Rad fahren, abwärts gehen, gefangen nehmen.Was bleibt? fernsehen.
cis
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