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„Manasan“ jetzt im Medizinregal

Ost-Berlin. Um dem fatalen Mangel an DDR-Babynahrung (die taz berichtete) abzuhelfen, startete Treptows Bezirksstadtrat für Gesundheit, Günter Packenius, vor zwei Wochen eine Feuerwehraktion. „Wir haben den ganzen Lagerbestand des Großhandels aufgekauft“, berichtete er gestern der taz. 100 Packungen „Milasan“ und sechsmal soviel „Manasan“ seien an die 13 Treptower Apotheken verteilt worden. Seiner Meinung nach habe das Ganze, betonte Packenius in einer Stellungnahme, eine „politische Dimension, denn die diskontinuierliche Belieferung mit DDR -Waren sorgt möglicherweise dafür, daß die Leute diese dann nicht mehr kaufen, sondern ihre Kinder lieber gleich auf Westbabynahrung umstellen.“ Auf diese Weise würden die DDR -Konkurrenten ausgeschaltet.

Auf Nachfrage der taz im Magistrat war von Rosemarie Lüdtke, Bereich Öffentlicher Gesundheitsdienst, Sektor Mutter und Kind, gestern zu erfahren, daß die Apotheken nun direkt beim Großhandel bestellen dürfen. Dies solle den Bezirksstadträten für Gesundheit bei der heutigen Beratung ans Herz gelegt werden. „Im Großhandel“, erklärte sie, „erfuhren wir, daß der Hersteller 'Diäta‘ am Mittwoch oder Donnerstag liefert. Daher hoffen wir, daß die Ware am Freitag in die Apotheken gehen kann.“

su

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