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Manager-Abgänge bei der Olympia GmbH

Mitte. Krisenschütteln und Dauereklat sind die Lieblingsdisziplinen der Berliner Olympia GmbH. Nachdem Olympia-Chef Lutz Grüttke wegen irregulärer Werbung für Herrentextilien und nicht so ganz sauberer Verträge mit der Kommunikationsagentur Schirner vor drei Wochen zurücktreten mußte, gehen jetzt weitere Olympia-Manager. Hans-Joachim Maecker, als Fachmann für Controlling und Budgetierung der Finanzen von der Berliner Bank an die Olympia GmbH »ausgeliehen«, wird nach seinem Urlaub wieder bei seinem alten Arbeitgeber tätig sein. Vermutlich wird ihn ein anderer von der Berliner Bank bezahlter Manager ersetzen.

Der vom Computerhersteller IBM (früher auch Grüttkes Arbeitgeber) gegen »Leihgebühr« ausgeliehene Betriebswirt und PR-Mann Robert Haak, zuständig für die Betreuung des IOC und der Sportfachverbände, hat die Olympia GmbH ebenfalls verlassen. Er war als Kandidat Grüttkes für NOK-Chef Daume nicht mehr tragbar.

Gerüchten zufolge soll auch der für Marketing und Sponsoren zuständige Jörg Schleyer — von Daimler-Benz »freigestellt« — inzwischen umstritten sein. Er ist laut Pressemeldungen 1988 wegen Bankrotts und Scheckbetrugs zu zehn Monaten Haft mit dreijähriger Bewährungszeit verurteilt worden.

Der Interimschef der Olympia GmbH, Dietrich Hinkefuß, sprach gestern gegenüber der taz von »neuen Schwerpunkten, die auch personelle Auswirkungen haben können«. Man werde »neue Mitarbeiter gewinnen müssen«. Die personellen Veränderungen wollte er allerdings »nicht öffentlich erörtern«. Finanzfachmann Maecker habe keineswegs von sich aus gekündigt, es gebe auch keinen Anlaß, daß Jörg Schleyer nicht bleibt. Von Haak allerdings habe man »sich getrennt«. Wann ein neuer GmbH Chef bestellt werde, sei noch unklar. Die Entscheidung liege bei der Politik. Die Berliner Bank wollte gestern den Abgang Maeckers nicht direkt bestätigen, weil dieser sich noch im Urlaub befinde. Man werde die Olympia GmbH aber weiter personell unterstützen. kotte

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