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KommentarMan kennt sich

■ Das Sielwalleck gehört wieder allen Junkies, Punks und Polizisten

Wer seinen Frühstückstisch mitten an der Sielwallkreuzung aufstellt, muß sich nicht wundern, wenn Junkies, Punks und Polizisten daran Platz nehmen. Die haben nicht nur den größeren Appetit, sondern an einem Samstag vormittag auch einfach mehr Muße als die hastige Einkaufskundschaft. Wenn jemand an der Sielwallkreuzung zu Hause ist, dann die Outlaws und ihre Bewacher.

Und das schafft Bindungen, auch mit den AnwohnerInnen rundherum. Man begegnet sich täglich, man streitet sich, verträgt sich wieder, man kennt sich halt. Und das ist gut so. Wirklich giftig war die Stimmung am Gifteck nur, als vor ein paar Jahren Bremens billige Droge KäuferInnen aus ganz Norddeutschland an die Sielwallkreuzung lockte. Die kannte niemand, und sie kannten niemand. Entsprechend versifft waren auch schnell die Ecke, die Parks und Sträßchen rundrum. Noch heute mahnen daran die damals von zornigen Nachbarn gezogenen Zäune.

Allerdings waren die Zäune auch ein Schutz, hinter dem sich in den letzten Jahren zwischen Beratungsstellen, Kaufleuten, AnwohnerInnen, Ortsamt und Polizei ein konstruktiver Dialog entwickelt hat. Wie gut der inzwischen funktioniert, zeigte sich am Samstag, als die eigentlich geplante Konfrontation zwischen Kaufkundschaft und Sielwall-Szene ganz selbstverständlich und von allein zum freundlichen Frühstück wurde. Dirk Asendorpf

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