piwik no script img

Mal wieder auf dem Holzweg, Herr Senator Kunick

■ Betr.: Sekt für die Startbahnverlängerun, taz vom 15.12.

Wenn Herr Senator Kunick anläßlich des ersten Airbus-Fluges für Toulouse stolz verkündet, „im Zeichen von Rüstungskonversion werde hier schließlich mit dem zivilen Flugzeugbau ein bedeutender Produktionsstandort gestärkt“, dann liegt der Senator, wie so oft, leider mitten auf dem Holzweg.

Gerade der Airbus als „erfolgreicher“ Ersatz für Rüstungsproduktion ist unter Technikern und Ingenieuren heftig umstritten, schließlich haben verschiedenste Wissenschaftler und Forschungsinstitute mittlerweile nachgewiesen, daß die Abgasschleppen von hoch fliegenden Flugzeugen, selbst wenn sie nur mit Wasserstoffantrieb fliegen würden, die Ozonschicht dramatisch zerstören. Und hoch in die dünne Luft fliegen müssen diese „modernen“ Langstreckenflugzeuge, sonst sind die Energieeinsparungen hin, und es muß ständig zwischengelandet und nachgetankt werden.

So ist es mit dem Airbus wie mit dem Sportwagen von Mercedes: sie glänzen schön, sind „Verkaufsschlager“ und bringen ein bißchen Geld nach Bremen, aus ökologischer Sicht allerdings sind sie totale Fehlinvestitionen mit bereits heute absehbaren immensen Folgeschäden und damit das vorhersehbare Bremer Strukturproblem von morgen.

Anstatt endlich die nun mögliche Umstellung von Rüstungsgüterproduktion auf zivile dazu zu nutzen, die gesamte Produktion und die in ihr hergestellten Produkte in Bremen Zug um Zug umwelt-und sozialverträglich zu gestalten, wird wieder, wie immer, nur Sand in die Augen gestreut und sich dabei kräftig selber auf die Schulter geklopft!

Peter Ullrich

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen