Mafiatote: Rom erwartet weiteres Morden
Die in Duisburg regelrecht hingerichteten sechs Italiener hatten laut der Regierung in Rom Mafia-Kontakte. Sie glaubt den Grund für die Morde bereits zu kennen.
DUISBURG taz/afp Das italienische Innenministerium hat am Mittwoch die Mafia-Kontakte von sechs in Duisburg getöteten Italienern bestätigt. Die Bluttat sei die Folge eines Streits zwischen zwei kalabrischen Familien, sagte Innenminister Giuliano Amato am Mittwoch im italienischen Fernsehen. Die Spur führe zur Ndrangheta, der kalabrischen Mafia. Es sei zu befürchten, dass die Morde in Duisburg weitere Gewalt nach sich zögen. Der Rachefeldzug der beiden Familien ist nach seinen Angaben auch unter dem Namen "Die Vendetta von San Luca" bekannt. San Luca ist ein kalabrisches Dorf.
Der für Ermittlungen gegen die Mafia zuständige Staatsanwalt Pietro Grasso bezeichnete es in dem TV-Interview als "absolute Neuigkeit", dass sich eine solche Gewalttat im Ausland abspiele. Die Opfer seien offenbar nach Duisburg gelockt worden, weil die Täter sich den Folgen ihrer Rache entziehen wollten. Duisburger Streifenbeamte hatten die sechs Italiener am frühen Mittwochmorgen in zwei Fahrzeugen nahe dem Duisburger Hauptbahnhof gefunden. Fünf Männer waren bereits tot, das sechste Opfer starb auf dem Weg ins Krankenhaus. Die Täter hatten die Männer durch Kopfschüsse getötet.
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