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■ Italien/PolizeiMafia-Freund

Palermo (dpa) – Der frühere Chef der Kriminalpolizei von West-Sizilien und spätere Geheimdienstoffizier Bruno Contrada ist am Sonntag nach seiner sensationellen Festnahme am Heiligen Abend in einem Militärgefängnis bei Rom verhört worden. Contrada (62), der fast zwei Jahrzehnte lang als einer der prominentesten italienischeen Mafia-Jäger galt, soll enge Kontakte mit den sizilianischen Bossen gepflegt haben. Die Verhaftung stützt sich nach Berichten vom Sonntag auf übereinstimmende Aussagen mehrerer geständiger Mafia-Kronzeugen. Demnach soll Contrada 1982 dem meistgesuchten Boss Salvatore Riina zur Flucht verholfen und die Mafia immer wieder als „Maulwurf“ über die Fahndung der Polizei informiert haben. Contradas Vorgesetzte weisen die Vorwürfe zurück. Italiens Polizeichef Vincenzo Parisi äußerte massive Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Kronzeugen.

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