: Märsche für die Institutionen
Schüler, Lehrer und Tagesmütter demonstrieren gegen rot-rotes Sparen. Gestern waren fast 2.000 auf der Straße. Samstag protestieren alle freien Schulen
Die freien Schulen, die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und Tagesmütter aus Tempelhof-Schöneberg wehren sich gegen Sparpläne des rot-roten Senats. Rund 1.900 Demonstranten nahmen am Dienstag nach Angaben der Polizei an Protestmärschen der Schulen in Wilmersdorf, Tiergarten und Reinickendorf teil. Allein 500 Schüler, Eltern und Lehrer protestieren in Alt-Tegel gegen die angekündigten Kürzungen der Zuschüsse um 7 Prozent bei Schulen in freier Trägerschaft. Die beteiligten Schulen befürchten, dass die Sparpläne drastische Schulgelderhöhungen nach sich ziehen und Einrichtungen geschlossen werden müssen.
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft forderte unterdessen eine Entlastung älterer Lehrer. Mit Empörung wies die GEW Pläne der Schulverwaltung zurück, die Altersermäßigung beim Unterricht um eine Stunde ab dem 55. Lebensjahr und um zwei Stunden ab dem 60. Lebensjahr sowie die Altersteilzeit für Lehrer zu streichen.
Gegen drastische Geldkürzungen bei Tagespflegestellen in Tempelhof-Schöneberg wollen heute Tagesmütter vor dem Roten Rathaus protestieren. Da anders als bei Kitas Tagesmütter kein Geld bekommen, wenn ein Platz unbesetzt bleibt, sehen sich viele Betreuerinnen durch die Kürzungen ihrer Existenzgrundlage beraubt.
In den kommenden Tagen sind auch weitere Projekte innerhalb der Aktionswoche der Freien Schulen geplant. Schüler der katholischen Theresienschule bitten heute Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) um Hilfe und übergeben ihm rund 1.000 Postkarten mit Fotos von Schülern. Höhepunkt der Proteste ist am kommenden Samstag ein Demonstrationszug aller Berliner Schulen in freier Trägerschaft ab 11.30 Uhr vom Nollendorfplatz beziehungsweise von der Uhlandstraße zum Wittenbergplatz. DDP/DPA/TAZ
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