OPERNPREMIERE : Madama Butterfly
Eine Oper in eine andere Zeit zu versetzen, ist ein so beliebtes wie riskantes Verfahren. Eher ungern denken wir beispielsweise an einige Einfälle von Tatyana Gübaca zurück, die sie anlässlich des letzten Bremer „Eugen Onegin“ hatte. Was die junge amerikanische Regisseurin Lydia Steier allerdings mit Puccinis Oper „Madama Butterfly“ vorhat, verspricht mehr Gewinn.
Sie verlegt die Geschichte um eine japanische Geisha, die sich in einen amerikanischen Offizier verliebt, in einen amerikanischen Nachtclub im Stil der 30er Jahre, wo Madama Butterfly zunächst als Star gefeiert wird. Die Regisseurin kreiert ein Spiel im Spiel, das gespickt ist mit sinnlich erotischen Showeinlagen sowie fantasievollen Artistik- und Tanzauftritten. Doch mit dem Niedergang des Clubs beginnt auch für Madama Butterfly eine Zeit des Leidens. Immer stärker flieht sie in ihre eigene Vorstellungswelt zurück und zerbricht schließlich an der Kälte und Brutalität der Menschen, die sie umgeben.
Die Titelpartie übernimmt Patricia Andress, ihren Marineoffizier gibt der Tenor Peter Marsh, dem Bremer Publikum seit seinen Auftritten als „Der Zwerg“ in der gleichnamigen Oper von Alexander Zemlinsky bekannt.
■ Freitag, 19.30 Uhr, Theater am Goetheplatz