Im Gespräch über Rassismus und Corona: Die anderen Risikogruppen

In dieser Episode von von DeZIM meets taz talk sprechen wir über „Corona-Rassismus“ und Solidarität in Zeiten der Krise.

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Der Rassismus hat mit Corona zugenommen. Am Anfang der Krise häuften sich auch in Deutschland rassistische Übergriffe auf Menschen, die als „asiatisch“ aussehend wahrgenommen wurden. Das reichte von Beleidigungen und Anfeindungen auf offener Straße bis hin zu körperlicher Gewalt. Bei Opferberatungsstellen und der Antidiskriminierungsstelle des Bundes gingen deshalb viele Beschwerden ein. Corona-Rassismus heißt das Phänomen, das in den vergangenen Monaten offen in der Gesellschaft zutage trat.

Wann: Di. 14.07.2020, 19 Uhr

Wo: Livestream via YouTube

Kontakt: taztalk@taz.de

Zugleich trifft die Corona-Krise nicht alle gleich, sondern Arme und Angehörige von Minderheiten besonders hart. Wo sich Covid 19 ausbreitet, nimmt die soziale Ungleichheit zu und verstärkt diese. In Großbritannien und in den USA sterben Angehörige von Minderheiten deutlich häufiger an den Folgen einer Corona-Infektion als andere Patienten. In den USA sind Schwarze und Latinos besonders betroffen, in Großbritannien Südasiat*innen oder Sinti*zze und Rom*nja. Für Deutschland fehlt es an Zahlen dazu. Aber Arbeitskräfte aus Osteuropa, die auf deutschen Schlachtbetrieben, bei der Ernte und auf Baustellen schuften, erwiesen sich in jüngster Zeit als besonders gefährdet.

Die Ermordung des Schwarzen US-Amerikaners Georg Floyd durch einen weißen Polizisten hat der Debatte um Rassismus weltweit neuen Auftrieb verschafft. Was lässt sich daraus für die Zeit nach Corona lernen? Welche Gruppen sind während der Pandemie besonders gefährdet? Wie können solidarische Allianzen zwischen verschiedenen Gruppen gelingen? Und wie lässt sich struktureller Benachteiligung gerade in Krisenzeiten entgegenwirken?

Sie haben Fragen oder Anregungen zu den taz Talks? Schreiben Sie uns, wir freuen uns auf ihr Feedback: taztalk@taz.de

Diese Fragen diskutieren wir mit unseren Gästen:

Noa Ha ist Urbanistin. Seit Juli 2020 verantwortet sie den Bereich Nachwuchsförderung & Community Outreach am DeZIM-Institut und vertritt die Wissenschaftliche Geschäftsführerin in deren Elternzeit. Sie ist Gründungsmitglied der Fachgesellschaft für rassismuskritische, postkoloniale und dekoloniale Forschung und Praxis (DeKolonial e.V.i.G.). und ist im asiatisch-deutschen Verein korientation e.V. aktiv. Ihre Schwerpunkte sind postkoloniale Stadtforschung, migrantisch-diasporische Erinnerungspolitik, kritische Integrationsforschung und Rassismuskritik.

Lin Hierse ist Journalistin und Autorin in Berlin. Sie arbeitet als Redakteurin bei der taz am wochenende. Alle zwei Wochen erscheint ihre Kolumne „Chinatown“ in der taz. Sie hat Asien- und Afrikawissenschaften sowie Stadtforschung studiert, war Social Media Editor und Autorin beim Onlinemagazin sinonerds, das Geschichten aus und über China abseits des Mainstreams erzählt. Sie beschäftigt sich besonders gern mit den Themen Identität, Diversität in den Medien und Zukunft des Journalismus.

Joshua Kwesi Aikins ist Politikwissenschaftler, Doktorand an der Universität Kassel und Senior Research Scientist bei der NGO Citizens for Europe. Er ist Teil des Teams der (freiwilligen) Online-Befragung "Afrozensus", die erstmals die Lebensrealität von Menschen afrikanischer Herkunft abfragen will, und Mitglied der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD). Seine Schwerpunkte sind u.a. kulturelle und politische Repräsentation der afrikanischen Diaspora, Kolonialität und Erinnerungspolitik in Deutschland sowie kritische Weißseinsforschung.

Moderation: Daniel Bax, Leiter der Abteilung Kommunikation und Wissenstransfer am DeZIM-Institut.

Fragen zum Thema können Sie gern während des Streams im Chat stellen oder per E-Mail an veranstaltungen@dezim-institut.de senden.

■ Bei DeZIM meets taz talk diskutieren Wissenschaftler*innen und Gäste zu wichtigen Aspekten der aktuellen Covid19-Krise jenseits von Reproduktionszahlen und Impfstoffen: Wie verstärkt die Pandemie den Rassismus? Welche Auswirkungen hat der Ausnahmezustand, aber auch die Krankheit selbst auf Geflüchtete, Migrant*innen und Minderheiten? Wie verändert der Lockdown politischen Protest?

■ Die Reihe ist eine Kooperation zwischen dem Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM-Institut) und der taz.

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