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Archiv-Artikel

MEDIENTICKER

Das Bundeskriminalamt (57) beschäftigt heute in eigener Angelegenheit die Gerichte: Der Bundesgerichtshof (BGH) verhandelt über eine Klage gegen den Focus wegen eines angeblich ehrenrührigen Berichts über das Bundeskriminalamt (BKA). Man verlangt von Focus die Richtigstellung eines Artikels vom September 2005 über den Cicero-Skandal. Darin wird behauptet, das BKA habe Akten manipuliert, um eine undichte Stelle in den eigenen Reihen zu entlarven. Der BGH wird möglicherweise grundsätzlich darüber entscheiden, ob dem Staat überhaupt ein solcher presserechtlicher Richtigstellungsanspruch zusteht. (dpa)

Roland Schatz (43), Chef des umstrittenen Medienforschungsinstituts Media Tenor (taz vom 16. 4.), hat jetzt auch Ärger mit den Korruptionsbekämpfern von Transparency International. Denn Ex-Transparency-Boss Peter Eigen prangt mit dem Testimonial „Ohne Media Tenors Unterstützung hätten weder die führenden Politiker noch die Öffentlichkeit unsere Arbeit verstanden“ auf der Media-Tenor-Selbstdarstellung im Internet (www.mediatenor.de/ou_who_we_are.php). Man habe Media Tenor bereits mehrfach aufgefordert, dies abzustellen, sagte Transparency-Deutschland-Geschäftsführer Christian Humborg der taz. Ein paar Freunde bleiben Schatz aber noch: Springers Bild am Sonntag zum Beispiel rühmt sich weiter mit seinen Zahlen: „BamS bleibt meistzitierte Sonntagszeitung“, meldete das Blatt in seiner jüngsten Ausgabe. (taz)

Barack Obama (46), demokratischer Präsidentschaftsbewerber, bekommt mediale Unterstützung aus Old Europe. Die Financial Times empfahl Obama in ihrer Montagsausgabe. Der Senator aus Illinois habe nicht nur die meisten Delegiertenstimmen hinter sich, sondern sei einfach „der bessere Kandidat“. Die FT hat seit 1997 eine eigene US-Ausgabe. (dpa/taz)

Rupert Murdoch (77), nicht ganz so demokratischer Medienunternehmer und neuer Besitzer des Wall Street Journal (WSJ), sagt derweil Old Europe mit dem Wirtschaftsblatt den Kampf an: Seit Mitte vergangener Woche wird die amerikanische Hauptausgabe des WSJ testweise auch in England verkauft. (taz)